Dein erster Triathlon – So geht’s

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Die Sportart Triathlon gewinnt mit Vorbildern wie Jan Frodeno und Patrick Lange immer mehr an Bedeutung. Wir zeigen dir, wie du als Anfänger deinen ersten Triathlon meistern kannst und auch noch Spaß dabeihast. Triathlon ist kein Sport, den man einfach mal so nebenbei betreibt. Dieser Sport fordert Ehrgeiz, Beständigkeit und Ausdauer ein. Und so geht’s:
Falls du das Abenteuer Triathlon wagen willst, weist aber nicht genau, wie du den Anfang machen sollst? Bloggerin Cindy von runfurther nimmt dich mit und teilt mit dir ihre Erfahrungen.

Wie ich den ersten Triathlon erlebte

Ich habe meinen ersten und bisher auch einzigen Triathlon in der olympischen Distanz im Juli 2017 am Tegernsee absolviert. Angestachelt von den vielen Triathleten in den Social Medien wollte ich mich auch ein sogenanntes „Trigirl“ nennen. Begeistert verfolge ich jedes Jahr aufs Neue die überragenden Leistungen beim Hawaii Triathlon.
Für mich stand fest für den Triathlon nach einen Trainingsplan zu trainieren und den Wettkampf mit Bedacht anzugehen. Zum damaligen Zeitpunkt konnte ich nur brustschwimmen und brauchte ich eine Anleitung. Schwimmen war für mich der größte Horror, bin ich doch viel lieber in den Bergen als am Meer.
Es gibt vier unterschiedliche Distanzen. Die Volldistanz (Ironman) und Mitteldistanz sind die härtesten Wettkämpfe überhaupt und für einen Anfänger absolut nicht geeignet. Vielmehr sollte man sich erst mal an die Kurzdistanzen heranwagen, dem Sprint oder der olympischen Distanz. Die kurzen Wettkämpfe werden dir bereits einiges abverlangen und bedeuten viele Trainingsstunden. Routine finden in den Ablauf ist ein wichtiger Eckfeiler, der geübt werden muss.

Das Training für den ersten Triathlon

Das Triathlontraining startete etwa acht Monate vorm eigentlichen Wettkampf am Tegernsee. Gerade die Anmeldung zum ersten Kraulkurs stellte für mich eine große Hürde dar. Bei der olympischen Distanz müssen 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen überwunden werden. 1,5 km Schwimmen sind da schon ein Brett. Der Gedanke hunderte von Teilnehmern stürzen ins offene Gewässer (Tegernsee) war für mich von Anfang an beängstigend.
Für das Schwimmtraining musste ich mich jedes Mal aufs Neue überwinden, allerdings machte ich gerade in dieser Disziplin Fortschritte. Ich erlebte immer wieder ein Auf und Ab der Gefühle. Beim Radfahren hatte ich nur anfängliche Probleme. Grund war das Fahren mit einem Aerolenker. Die Liegeposition auf dem Rad bedeutete für mich eine enorme Veränderung, die ich aber schnell in den Griff bekommen hatte. Lediglich beim Laufen fühlte ich mich von Anfang an wohl. Fehlende Trainingszeit kompensierte ich dann häufig durch das Auslassen von Laufeinheiten. Ich weiß noch ganz genau, was Triathlontraining bedeutet: Für vieles kaum noch Zeit und das Gefühl oft nicht alles gegeben zu haben.
Die Vorbereitung lief nach Trainingsplan und doch oft etwas unstrukturiert. Ehrlich gesagt hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch kaum eine Vorstellung was Triathlon genau mit mir machen würde. Ich probierte immer wieder neue Sachen aus, z.B. 7 Tage Challenge Schwimmen, Intervallradtraining rund um die Regattastrecke Oberschleißheim, Veränderung bei der Ernährung und vieles mehr. Der Triathlon hatte mich voll im Griff, ganz nach dem Motto: Train – Eat – Sleep – Repeat.

Der erste Triathlon-Wettkampf

Im Juli 2017 stand dann mein erster olympischer Triathlon am Tegernsee an und mein Ziel war zu finishen. Auch mit Vorbereitung schaffte ich es nicht die 1,5km durchzukraulen. Regelmäßiges Training im Schwimmbad ist nicht vergleichbar mit Freigewässer und somit musste ich recht schnell einsehen, dass ich mit Brustschwimmen besser vorankomme. Als fünftletzte, aber mit einer persönlichen Bestzeit verließ ich das Wasser. Die Erleichterung konnte man mir ansehen, aber dennoch enttäuschte mich meine Leistung sehr. Ich hatte einfach falsch trainiert und das spielgelte auch das Ergebnis wider. Der Aufenthalt in der Wechselzone war eine Katastrophe, ich verbrachte zu viele Minuten mit Suchen und fand keine Routine. Beim Radfahren war ist gut unterwegs, aber bereits im Gesamtfeld ganz nach hinten durchgereiht. Aufholen konnte ich kaum noch. Mein Ziel war finishen, der Druck einer der letzten zu sein, drückte jedoch sehr meine Stimmung. Beim Laufen lief es verdammt gut und flotte Beine brachten mich ins Ziel. Belohnt wurde ich natürlich nicht mit einer hervorragenden Zeit, dennoch besser als erwartet. Ich konnte den Triathlon mit 03:21:57 Std beenden. Im Ziel war dann alles vergessen und einen Triathlon zu finishen ist schon etwas Besonderes.

Tipps für die Vorbereitung zu deinem ersten Triathlon

Wenn du auch Lust hast bei einem Triathlon-Wettkampf teilzunehmen, dann habe ich nachfolgend ein paar Tipps. Nach meiner Erfahrung bekommt man allerdings eine absolut 100 %ige Vorbereitung nur selten hin. Viel zu viel Aufwand muss oft betrieben werden und der Alltag mischt ja auch immer noch gern mit. Daher folgen nun ein paar Hinweise, wie du es besser machen kannst:
  1. starte auf einer Kurzdistanz, es muss auch nicht gleich die olympische Distanz sein, auf der Sprintdistanz lernst du schnell worauf es ankommt.
  2. geh regelmäßig schwimmen, denn vor allem da kannst du einiges verbessern und feierst die größten Erfolge. Wenn möglich schwimme auch im Freigewässer.
  3. besuche einen Kraulkurs, der macht dich fit und gibt Motivation an dir zu arbeiten.
  4. Brustschwimmen ist für Anfänger vollkommen in Ordnung. Stress dich nicht, es sind drei Sportarten und es kommt nicht nur auf das Schwimmen an.
  5. kaufe lieber nicht gleich die volle Triathlon Ausstattung, vielleicht merkst du auch, dass es gar nicht dein Sport ist. Vor allem bei den Kurzdistanzen ist es vollkommen OK, mit einem Mountainbike an den Start zu gehen. Viel wichtiger ist eine Schwimmbrille sich zuzulegen, falls du die noch nicht besitzt.
  6. suche dir Gleichgesinnte und verabrede dich für gemeinsame Radausfahrten, Schwimmtrainings und Läufe, der Austausch wird dir enorm helfen.
  7. bereite dich auch im Kopf auf den ersten Triathlon vor. Gehe in Gedanken die Strecke durch, mache dich bekannt mit dem Ablauf in der Wechselzone und versuche den Wettkampf in Teilabschnitte zu gliedern. Alles zu seiner Zeit und Ruhe sind wichtige Punkte, die dir helfen werden nicht den Faden zu verlieren.
  8. stelle dich deiner größten Herausforderung, nur die wenigstens sind in allen drei Disziplinen gut, daher sieh deiner Angst in die Augen. Übe auch das Freiwasserschwimmen, sofern es dein Triathlon vorsieht.
  9. kombiniere die einzelnen Disziplinen auch im Training, sogenanntes Koppeltraining. Es wird die Abläufe im Wettkampf verbessern.
  10. versuche Familie und Freunde zu gewinnen, die dich am Wettkampftag begleiten und anfeuern. Es macht den Tag für dich zu etwas ganz Besonderen.
  11. es ist wichtig, dass du die Zeiten deines Wettkampfes kennst, auch die Zeitlimits.
  12. sei aufgeregt am Wettkampftag, aber nicht ängstlich. Du kannst alles schaffen, wenn du willst, bist vorbereitet und hast Support dabei. Es wird ein großartiges Erlebnis. Sei positiv.
Jetzt bist du hoffentlich bereit und gestärkt an den Start zu gehen. Nimm dir nicht Zuviel vor. Lass dich inspirieren, lass dir erklären und probiere es einfach mal aus.
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